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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 172

1911 - Breslau : Hirt
172 Deutsche Geschichte im Mittelalter. Wirren und Kmpfe im Innern und Verluste an den Grenzen waren die Folgen dieses Znstandes. Whrend der Hussitenkriege waren die inneren Parteinngen hinter den Leiden durch uere Kriege zurckgetreten. Damals versuchte Siegmund der-gebens, die Parteien zu vershnen und die Reichsverfassung zu reformieren. In der Mitte des 15. Jahrhunderts brach eine zweite Krisis aus. Auch damals waren die Schweizer beteiligt. Der Kaiser Friedrich Iii., mit Zrich verbndet, erbat sich vom König von Frankreich eine Sldnerschar, die Armagnacs", um die Rechte seines Hauses in der Schweiz wahr-zunehmen. Der Dauphin fhrte sie. Bei St. Jakob an der Birs (bei Basel) kam es zur Schlacht. Obwohl siegreich, zogen sich die ruberischen Horden doch zurck und verwsteten das obere Elsa. Im Frieden verlor das Haus Habsburg feine letzten Besitzungen in der Schweiz (1444). Im Reiche brachen gleichzeitig an mehreren Stellen Fehden zwischen Fürsten und Stdten aus. Der Erzbischof von Cln suchte Soest, der Markgraf Albrecht Achilles Nrnberg zu unterwerfen, aber nur Friedrich Ii. von Brandenburg hatte Erfolg; er zwang Berlin-Klln zum Gehorsam. Alle andern angegriffenen Städte behaupteten ihre Freiheit; aber die Zeit der grten Macht war doch fr die Städte vorber. Doch fingen auch die Fürsten an, unter den nderungen im wirtschaftlichen Leben der Nation zu leiden. Die Geld Wirtschaft brach sich Bahn, es entstanden in den Stdten groe Vermgen. Die Fürsten aber hatten nur zum Teil feste Geldeinknste. Schon den standesgemen Aufwand auf Reichstagen zu be-streiten, fiel manchen von ihnen schwer; aber am empfindlichsten wurde ihnen dieser Mangel durch das vernderte Kriegswesen Das Aufgebot der Lehus-leute verfiel, weil es militrisch untauglich wurde, und das Sldnerheer forderte groe, stfsige Kapitalien. Geldbewilligungen der Landstnde waren nur gegen Einbuen an landesherrlichem Besitz oder Rechten, geliehenes Geld nur gegen Verpfndungen zu haben. So fhlte sich auch die frstliche Macht eingeschrnkt, und Fürsten und Städte fingen an, sich miteinander auszushnen. Gleichzeitig verwstete der Schsische Bruderkrieg zwischen den Ernestinen und Albertinern Mitteldeutschland, der Pflzer Krieg das Land rechts und links des Rheins von Straburg bis Mainz. Whrend des letzteren hofften Markgraf Karl von Baden und sein Bruder, der Bischof Georg von Metz, mit Ulrich von Wrttemberg bei Abwesen-heit des Pfalzgrafen und Kurfrsten Friedrich I. Heidelberg leichthin zu nehmen, als dieser bei Seckenheim 1462 die Gegner berraschte, in schnellem Angriff entscheidend niederwarf und die fhrenden Fürsten ge-fangen nach Heidelberg fhrte, wodurch Friedrich der Siegreiche" un-verhofft schnell den Krieg zu glorreichem Ende brachte. Christian I. von Dnemark wurde Herzog von Holstein; im zweiten Thorner Frieden mute der Deutsche Orden das Weichselland an Polen abtreten. In Bhmen wurde Georg Podiebrad, in Ungarn Matthias Corvinus als König anerkannt, der seine Herrschaft der Schlesien, Mhren und die Lausitz ausdehnte und zuletzt den Kaiser aus Wien vertrieb. Die grte Gefahr aber drohte im Westen durch die burgundische Macht.

2. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 173

1891 - Leipzig : Voigtländer
173 besonders die Macht sterreichs zu schwchen und untersttzte daher die Schweden, die unter Baner im nrdlichen Deutschland, unter Bernhard von Weimar am Rheine siegreich kmpften. Die Kriegsnot stieg durch unerhrte Grausamkeiten der entmenschten Sld-nerscharen auss hchste. Ferdinand Ii. starb, sein Sohn, Kaiser Fer-Mit mit) Iii. (16371657), setzte den Krieg fort. Auch Bernhard von 1637 Weimar starb, und die Franzosen nahmen das von ihm eroberte Elsa in Besitz. Baners Nachfolger Torstenson drang wiederholt in das Herz der sterreichischen Staaten ein. Nachdem er wegen Gichtkrank-heit den Oberbefehl niedergelegt hatte, verheerten die Schweden unter Wrangel mit den Franzosen unter Turenne Bayern, und ein anderes schwedisches Heer eroberte die Kleinseite von Prag, als nach langen Unterhandlungen der Friede dem Dreiigjhrigen Kriege ein Ende machte. V. Der westflische Friede. Der Friede wurde in den westflischen Stdten Mnster und 1648 Osnabrck abgeschlossen. In demselben wurde der Augs brg er Religionsfriede besttigt und auf die Reformierten ausgedehnt. An Lndern erhielt: 1. Frankreich: das sterreichische Elsa; 2. Schweden: Vorpommern mit Stettin; 3. Brandenburg: Hinterpommern, das Erzbistum Magde-brg und die Bistmer Halberstadt und Minden; 4. der Sohn Friedrichs V. von derpsalz: die Pfalz am Rhein und die achte Kurwrde. Die Unabhngigkeit der Schweiz und der vereinigten Niederlande wurde anerkannt. Die Fürsten erhielten in ihren Gebieten die Landeshoheit, so da die Einheit des Reiches in einen lockeren Bund von mehr als 300 fast selbstndigen Staaten sich auslste. Vi. Die Folgen des Krieges sr Deutschland waren die unheilvollsten. Es hatte durch denselben zwei Drittel seiner Bewohner verloren: von 18 Millionen war die Bevlkerung durch das Schwert, durch Brand, Hunger, Seuchen und Elend aller Art aus kaum 7 Millionen herabgesunken. Tausende von Stdten und Drsern lagen in Trmmern; von manchem verschwun-denen Dorf hat man kaum die Sttte wiederfinden knnen. Wohlbe-vlkerte Landschaften waren zu Einden geworden, Felder und Wiesen

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 264

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
264 Neue Geschichte. Weiber und Kinder übrig; 38,000 Männer waren gefallen, und 60,000 Franzosen vor den Wällen erschlagen worden. Von 1808 an kam auch ein englisches Heer unter dein vollendet klugen Wellesley, dem nachmaligen Herzog von Wellington, Spanien zu Hilfe; und der machte den Franzosen so heiß, daß sie nie über das Land Meister wurden und 1813 daraus weicheu mußten. Noch einmal wollte O est rei ch das Waffenglück versuchen. Aber was halfen seine ungeheuren Anstrengungen, sein Aufruf an die deutsche Nation zu einem ähnlichen Volks- und Freiheitskrieg wie in Spanien, die Geschicklichkeit seines Erzherzogs, seine treuen Tyroler? Napoleon kam wieder über die Douau, wurde zwar bei Aspern geschlagen (er verlor 30,000 Mann), erfocht aber bei Wagram (6. Juli 1809) einen so entscheidenden Sieg, daß abermals Friede wurde, und Oestreich ferner 2000 O.m. verlor, über welche der Sieger nach Gewohnheit verfügte. — Noch während des Krieges tobte Napoleon auch gegen den Papst Pins Vii., dem er die weltliche Herrschaft entreißen wollte. Je ruhiger dieser gegen alle Anmaßungen protestirte, desto härter trat Napoleon auf. Nun folgte der Bannstrahl, der unter diesen Umständen Eindruck auf die Welt machte. Indessen wurde jetzt der Papst bei Nacht überfallen, fortgeschleppt und fortan als Gefangener geheilten. Was aber auch Napoleon vornahm, indem er ihm jede Bequemlichkeit entzog, konnte er doch den standhaften Greis nicht bezwingen. — Italien war jetzt gariz französisch; in Neapel wurde Mn rat, Napoleons Schwager, König. Frankreich selbst verschlang Holland und die Nordseeküste und zählte statt 83 nun 140 Departements. Napoleon ließ sich jetzt auch von seiner bisherigen Gemahlin scheiden, und wagte es, um des Kaisers Franz Tochter Marie Lnise zu werben, mit welcher er (März 1810) getraut wnrde, und die ihm einen Sohn gebar. Die Völker aber seufzten unter dem eisernen Scepter; und es war wohl vorauszusehen, daß der allzu stark gespannte Bogen endlich brechen müsse.

4. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 229

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iii. Die Zeiten der Politik. 229 Der Kaiser sprach ihn dann frei und machte ihn für die Zukunft vom Hofkriegsrath unabhängig. Während des spanischen Erbfolgekriegs starb Leopold I.; und Joseph I. (1705—11), ein edeldenkender, thätiger und duldsamer Mann, bestieg den Thron. Sein früher Tod gab dem Kriege eine andere Wendung, weil fein Bruder Karl nun die Ansprüche auf Spanien aufgab. Dieser Karl Vi. wurde Kaiser (bis 1740) und bekam im Frieden mit Frankreich die spanischen Niederlande, Mantua, Mailand, Neapel und Sardinien, wofür später Sicilien, zum Besitz. Bald hatte er aber wieder Krieg mit Frankreich und Spanien, in welchem er die südlichen Länder wieder einbüßte; anch gegen die Türken verlor er alle Früchte der Siege Eugens. Ihn selbst nannte Eugen „einen Schwächling an Leib und Seele." Weil er keinen Sohn hatte, setzte er seine Tochter als Erbin ein, was er mit vieler Mühe von allen Staaten bestätigen ließ, um einen Krieg zu verhindern. Kaum aber hatte er die Augen geschloffen, und Maria Theresia, feine Tochter, die Lande in Besitz genommen, so loderte von allen Seiten die Kriegsflamme auf. Denn der bayrische Kurfürst Karl Albrecht, der als Kaiser Karl Vii. hieß (bis 1745), machte Ansprüche auf die Erbfolge, und Friedrich Ii. von Preußen nahm Schlesien für sich weg. Dieser Krieg, neben welchem der erste und zweite schlesische Krieg eiuhergieng, heißt der österreichische Erbfolge krieg und dauerte bis 1748. Er wurde nicht nur in Deutschland, sondern auch in Italien und Belgien geführt; Frankreich, Spanien und Neapel betheiligten sich daran. Maria Theresia blieb Besitzerin der Länder, und ihr Gemahl, Franz I., wurde Kaiser (1745—65). Nur an Preußen mußte sie Schlesien abtreten, und darüber brach noch der blutige siebenjährige Krieg aus (1756—63), der gauz Europa in Aufruhr brachte. Das wareu wieder herbe Zeiten! Zum Glück für Oesterreich war Maria Theresia, eine verständige und thätige Landesmutter, deren guter Name heute

5. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 144

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
144 Mittlere Geschichte. ettte Erscheinung sie zur Retterin Frankreichs berufen habe, Orleans solle entsetzt und Karl in Rheims gekrönt werden. Sie rvitrbe an die Spitze des Heeres gestellt und entflammte dasselbe; die Engländer warfen in panischem Schrecken die Waffen weg, und Karl konnte triumphirend in Orleans einziehen. Eine Stadt nach der andern wurde unter der muthvollen Anführuug der Jungfrau, die mitten in das Schlachtengewühl sich wagte, erobert; und endlich hatte Karl die Frende, in Rheims einzuziehen und gekrönt zu werden (1430). Johanna wollte jetzt zurück-treteu; aber man nöthigte sie, beim Heere zu bleiben. Das Jahr daraus wurde sie vou den Engländern gefangen und nach einem höchst ungerechten Prozesse von französischen Richtern und Bischöfen zu Rouen als Hexe verbrannt. Indessen war nun einmal Frankreich siegreich; und bis 1436 war alles außer Calais den Engländern entrissen. Die französischen Könige hatten jetzt nur noch in dem reichen Herzog von Burguub, Karl dem Kühnen, einen gefährlichen Rebenbuhler, der außer seinen Reichslehen den größten Theil der Niederlande besaß und sogar mit dem Kaiser um den Königstitel unterhandelte. Allein der listige Ludwig Xi. wußte ihn in Kriege mit den Schweizern zu verwickeln, in welchen er schwere Niederlagen und zuletzt den Tod fand (1477). So zog Ludwig fein Reichslehen an sich. Die Niederlande aber sielen an Oesterreich, indem Karl's einzige Tochter Maria ihre Hand Maximilian I. bot. Frankreichs Könige hatten jetzt die erzielte Macht erreicht. Nahmen auch ihre nunmehrigen Eroberungsversuche in Neapel und Oberitalien einen unglücklichen Ansgang, so erstarkte boch das Reich im Innern, vornehmlich unter Ludwig Xii. (1498 bis 1515), der ein Vater des Vaterlanbes genannt würde, und das Zeugniß hat, daß in Frankreich nie bessere Gesetze und Kriegszucht gehaubhabt worben seien, als unter ihm.

6. Die Weltgeschichte - S. 159

1835 - Mainz : Kupferberg
Frieden zu Dresden und zu Aachen. . $5$ ß) Zweiter schlesischer Krieg bis zum Friedenn.c.t. zu Dresden, 1744-1745. Friedrich, um sein Schlesien besorgt, verbindet sich mit Frankreich, bricht in Böhmen ein; muß jedoch vor Prinz Karl weichen; aber nachdem Karl Vii. in München gestorben, 1745. und dessen Sohn, Churfürst Maximilian Joseph von Baiern, mit Maria den Frieden zu Füssen abgeschlossen, siegt Friedrich, von allen Seiten bedroht, bei H v henfriedberg und bei Svrr, und nachdem 15) Franz I. durch englischen Einfluß zum römischen König gewählt und gekrönt worden, bricht er in die Ober- lausitz ein, wendet sich gegen Sachsen, nimmt, nach dem Siege Leopolds von Dessau bei Kesselsdorf, Dresden, —1745. darauf hier Frieden zwischen ihm, Sachsen und Oesterreich: der Breslauer Frieden bestätigt, Franz anerkannt, Sachsen zahlt eine Million Thaler. Die Franzosen werden zwar aus Oberitalien verdrängt, aber in den Niederlanden machen sie Eroberungen, — Haupt-1748. frieden zu Aachen: der Infant Philipp erhält Parma und Piacenza, die pragmatische Sanction sowie Friedrich's Besitz von Schlesien wird garantirt. Maria Theresia erhöht nun durch zweckmäßige Anordnun- gen ihre Staatseinkünfte, übt ihre Truppen rc. ; eben so Fried- rich, und während sich Maria mit Frankreich (Marquise von Pompadour ), mit der Kaiserin Elisabeth, Peter's I. Tochter, von Rußland, und mit Chursachsen verbindet, schließt sich Friedrich, Gefahr fürchtend, an England (Georg H.), Hessen- Kassel und Braunschweig. d) Siebenjähriger Krieg, 1756 bis 1763, Frie- den zu Huberts bürg. Friedrich bricht in Sachsen ein, umschließt das sächsischei^ß. Lager bei Pirna; schlägt die Oesterreicher (Brown) bei Lowositz; die Sachsen kapituliren. Die Schweden unter Adolf Friedrich, sowie das deutsche Reich, treten der Verbindung gegen Friedrich bei.

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 427

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
427 England. Haus Stuart. herrschende Stimmung; der General Georg Monk, Statthalter von Schottland, gewahrte es, berief den Thronerben Karls I, führte ihn mit Truppen nach London und ohne Widerstand er- kannte man ihn unter dem Namen Karl Ii. als rechtmäßigen König an. 11 Jahre hatte die lor,° Republik gedauert und 20 Jahre waren unter wilden Bewegun- __8s5 gen verflossen. Die Künste gcdieben wahrend derselben nicht, wohl aber erweiterten sich die Schifffahrt und der Handel, auch bereicherten ausgezeichnete Männer das Feld des Wissens. Der Arzt Harvey (ff 1658) machte lehrreiche Entdeckungen über den Kreislauf des Blutes und über die Erzeugung der Thier- gattungen aus Eiern; Newton (ff 1727) stellte ein neues Sy- stem über die Bewegung der Erde und über die Natur des Lichts und der Farben auf; Naper (ff 1618) erfand die Logarithmen; Milton (ff 1674) schrieb sein unsterbliches Gedicht: Das ver- lorene Paradies; Dryden(ff 1701) übte eine heilsame Kritik über poetische und dramatische Erzeugnisse, und Hobbes (ff 1679) weckte durch kühne Ideen das Nachdenken über Staatsrecht und Religion. Die Sekte der Quaker, deren Stifter Georg Fop (ff 1681), ging aus dem erbitterten Zwiespalt der Episcopalen und Puritaner hervor. Karl Ii. hatte weder durch sein noch seines unglücklichen Va- ters Schicksal Weisheit und Mäßigung gelernt. Ec war ein leicht- sinniger, verschwenderischer Fürst, den nur die Ermüdung des Volkes vor einem traurigen Falle bewahrte. Seine Vermahlung mit der Infantin Catharina von Portugal, Tochter Johanns Iv., mißfiel, weil diese Prinzessin catholisch war. Der Ver- kauf von Dünkirchen an Frankreich für fünf Millionen Livres er- regte nicht minder große Mißbilligung. In der Hoffnung, von rsor zu bewilligenden Hülfsgeldern einige Summen für sich zu behal- ten, fing Karl Krieg mit den Niederlanden an, was auch eine *665 Kriegserklärung Frankreichs nach sich zog. Eine fürchterliche »66« Feuersbcunft legte zur selbigen Zeit 13,200 Hauser, 89 Kirchen, 600 Straßen Londons in die Asche, die Holländer drangen mit einer Flotte in die Themse ein und der wenig rühmliche Friede zu Breda beendigte diesen kostspieligen Krieg. Fünf Günstlinge, beni1, Elifford, Ashley, Buckingham, Arlington, und Lau- derdale, von den Anfangsbuchstaben ihrer Namen die Cabal genannt, riethen dem Könige, sich nach dem Beispiele Richelieu's von dem Parlamente unabhängig zu machen, was ihn in steten Zwiespalt mit selbigem brachte. Der Volksgunst zu gefallen trat er der Tripleallianz mit Schweden und den vereinigten Nie- derlanden gegen Ludwig Xiv. bei, was diesen zu dem aachner 1o68 Frieden nöthigte. Gleichwohl gewann ihn Ludwig bald zu einem Bündnisse gegen Holland, doch mißfiel dieser neue Krieg der eng- i6i* -ischen Nation so sehr, daß Karl zu einem Friedensschlüsse eile»

8. Geschichte der Neuzeit - S. 41

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 2, 11. Der schmalkaldische Krieg. Luthers Tod. 41 Braunschweig, Glieder des schrnalkaldischen Bundes, hart bedrängte, rüsteten die Bundeshäupter ein Heer, vertrieben den gewalt-thätigen Herzog aus dem Lande und behielten es im Besitz, um den Gottesdienst nach lutherischer Weise einzurichten (1542). Als später der Herzog mit französischen Hilfsgeldern ein Heer warb und in fein Land zurückkehrte, wurde er vom Landgrafen Philipp von Hessen 1545 bei Nord heim besiegt, gefangen genommen und auf die Festung Ziegenhain gebracht. In dem nämlichen Jahre eröffnete der Papst das öfters verheißene Konzil zu Orient in Tyrol. Allein die Protestanten verweigerten die Teilnahme an demselben, weil ein Konzil, auf welchem der Papst den Vorsitz führe, um als Kläger und Richter in einer Person aufzutreten, ein unfreies, ihnen dagegen ein freies, unparteiisches, deutsches Konzil versprochen worden sei. Der Kaiser zeigte sich zwar persönlich noch immer mild gegen die Protestanten, trat aber, da er mit Frankreich und der Pforte Friede geschlossen hatte, in ein geheimes Bündnis mit dem Papste. Es war dem Kaiser daran gelegen, sein Ansehen im Reiche gegenüber den Anmaßungen und Auflehnungen der Fürsten und Städte aufrecht zu erhalten. Während Karl dies Bündnis geheim hielt, veröffentlichte der Papst eine Bulle, in welcher er allen, welche zu einem Zuge gegen die Protestanten helfen würden, einen ausgedehnten Ablaß zusicherte (1546). Luthers Tod. Luther erlebte den Ausbruch des Krieges nicht mehr. Er hatte in den letzten zwanzig Jahren seines thaten-reichen Lebens viel mit körperlichen Leiden zu kämpfen, aber den Mut nie verloren. Im Februar 1546 beriefen ihn die Grafen von Mansfeld nach Eis leben, um Streitigkeiten in ihrer Familie zu schlichten. So schwach er sich fühlte, so machte er sich doch auf, wohnte alle Tage den Sitzungen der Grafen bei und predigte noch viermal. Am Abend des 16. Februar fühlte er sich bereits so unwohl, daß er von seinem Tode redete. Am andern Morgen konnte er das Zimmer nicht verlassen; er äußerte gelegentlich: „Ich bin hier zu Eisleben geboren, wie, wenn ich hier sterben sollte?" Seine Ahnung hatte ihn nicht betrogen. Er fühlte Bangigkeit und große Mattigkeit. Als er sich zu Bette legte, gab er allen Freunden und feinen beiden Söhnen, welche fein Lager umstanden, die Hand, wünschte ihnen gute Nacht und sprach: „Betet zu unserm Herrn für fein Evangelium, daß es ihm wohlgehe; denn das Konzilium zu Trient und der leidige Papst Zürnet hart mit ihm." Schwer atmend schlief er ein, erwachte aber um 1 Uhr wieder und klagte heftig über Brustbeklemmungen. Die

9. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 139

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 139 — wurde, begann 1861 den Krieg gegen die Südstaaten, welche sich einen besondern Präsidenten gewählt hatten. Während anfangs die Südstaaten im Vortheil waren, gelang es später, als General ©Estttt den Oberbefehl übernahm, den Nordstaaten, in fast allen blutigen Schlachten zu siegen. Nach vierjähriger Dauer war der Krieg beendet (1865), die Sklaverei wurde aufgehoben. Nachdem^Lincoln kurz nach dem Kriege ermordet worden war, trat der Vicepräsident Johnson an seine Stelle, und diesem folgte 1869 der General Grant. In derselben Zeit, als in den Nordamerikanischen Freistaaten der Bürgerkrieg herrschte, eroberte Napoleon Iii. den Freistaat Mexiko (früher ein spanisches Vicekömgreich) und setzte den Erzherzog Maximilian von Oesterreich (1864) als Kaiser ein, der indes von den Franzosen im L-trch gelassen und 1867 von den Republikanern (Juarez) besiegt, gefangen und endlich erschossen wurde. §. 53. Wilhelm I. von Preußen und der Krieg gegen Dänemark. Wilhelm I., Sohn Friedrich Wilhelms Iii. und der Königin Louise, geb. am 22. März 1797, durchlebte als Kind das Unglück, welches Napoleon über Preußen brachte, zog 1814 mit in Paris ein, vermählte sich mit der Prinzessin Augusta von Sachsen-Altenburg, betrieb mit Eifer und Erfolg die Ausbildung des preußischen Militärwesens, übernahm 1858 als Prinz-Regent an Stelle seines erkrankten Bruders Friedrich Wilhelm B. die Regierung und wurde am 2. Jan. 1861 König von Preußen. Die Krönung fand am 18. Oct. 1861 in Königsberg statt. Da König Wilhelm wusste, dass nur durch ein starkes schlagfertiges Heer Preußen sich vor neidischen Nachbarn und mächtigen Feinden sichern konnte, so berief er das Ministerium Bismarck-Roon und führte die Armee-Organisation nach seinem Entwürfe durch. Das Wort des Königs: Kein Fuß breit deutscher Erde soll mit meinem Willen dem Vaterlande entrissen werden, sollte bald genug thatsächlich bewiesen werden. Es hatte nämlich der König Christian Ix. von Dänemark im November 1863 die Einverleibung Schleswigs in den dänischen Staat ausgesprochen. Diese wollte Wilhelm I. verhindern, und vereinigte sich deshalb mit dem Kaiser von Oesterreich. Da Dänemark die Verfügung, nach welcher Schleswig einverleibt werden sollte, nicht zurücknahm, so überschritten am 1. Febr. 1864 die verbündeten Oe st er reicher und Preußen die Eider. Prinz Friedrich Karl von Preußen traf am 2. Febr. den Feind und besiegte ihn bei Missunde. Die Oesterreicher besetzten am 3. Februar das befestigte Dannewerk, welches die Dänen bereits verlassen hatten, um sich in die festen Düppeler Schanzen zurückzuziehen. Die Oesterreicher drangen, nun verstärkt durch preußische Truppen, in Jütland vor, und die Preußen belagerten und erstürmten am 18. April Düppel. Die Dänen räumten nun sogar die Festung Fridericia, welche sofort von den Oesterreichern besetzt wurde. Das preußische Hauptheer vollführte dann am 29. Juni den kühnen Ueber gang nach Alfen und der General Vogel v. Falkenstein drang bis zur Nordspitze von Jütland vor. Da begehrte

10. Geschichte der Neuzeit - S. 105

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Trkenkriege. Der Pflzer Krieg. Iv 7383. 105 Ansprche auf die Allodialgter, den Eigenbesitz des verstorbenen Kur-frsten. Zugleich erwirkte er die Besetzung des Klner Kurstuhls durch einen von ihm abhngigen Straburger Domherrn, dessen Wahl der Papst verwarf; ferner verlangte er, da der Kaiser die Reunionen" endgltig anerkenne. Kaiser Leopold blieb fest und entschlo sich, zwei groe Kriege zu gleicher Zeit auf sich zu nehmen. Diesmal aber trat kein Reichssrst auf Frankreichs Seite. Der Reichskrieg wurde beschlossen. Trotzdem stieen die eindringenden Franzosen auf wenig Widerstand, weil die deutschen Streitkrfte fast alle in Ungarn standen. Sengend und brennend streiften sie bis in die Gegend von Stuttgart und Ulm. 2. Karls Ii. Bruder Jakob Ii. war katholisch geworden; immer deut-licher trat sein Streben zutage, seiner Kirche die Herrschaft der Gro-britannien und Irland wieder zu verschaffen. Darum vertrieben ihn die Englnder und riefen seinen Schwiegersohn Wilhelm Iii. von Oranien herbei. Whrend der Nachfolger des Groen Kurfrsten ihm mit seinem Heer den Rcken deckte, fuhr der Drnier nach England hinber wie einst Wilhelm der Eroberer; die Flagge seines Admiralschiffes hatte die Inschrift: Pro religione protestante, pro libero parlarnento. Mehr als je erblickte er seine Lebensaufgabe in dem Kampfe gegen die unersttliche Herrschsucht des Franzosenknigs. Wie England erklrten die Niederlande Frankreich den Krieg und verbanden sich mit dem Kaiser. 3. In Deutschland erhoben sich auch die Bauern gegen die Mord-brennet; als in der schwbischen Feste Schorndorf der Rat wegen der bergabe verhandelte, whlten die Frauen die bsesten Weiber" zu Anfhrerinnen und hintertrieben den Vertrag. In jenen schlimmen Zeiten mute der Krieg sich selbst ernhren. Die Heerfhrung legte den einzelnen Ortschaften eine Steuer auf und brannte sie nieder, wenn die Zahlung nicht pnktlich erfolgte: das nannte man Brandschatzung. Landstriche, die man rumen mute, suchte man durch Verheerung fr den Gegner inutil" zu machen. Die Franzosen aber zerstrten mit kalter berlegung ein ganzes blhendes Land. In die Pracht des Heidelberger Schlosses flog die Brandfackel; zerrissen wurden die ehrwrdigen Kaisergrber des Speierer Domes." Eine Denkmnze mit der Inschrift Heidelberga deleta (das zerstrte Heidelberg) verkndigte die Grotat der Mihandlung der Pflzer Hauptstadt. Da die Zerstrung nicht vollstndig gelungen war, wurde sie einige Jahre spter wiederholt; diesmal blieb nur der Gasthof zum Ritter stehen. Der Reichsfeldherr, Markgraf Ludwig Wilhelm, fand bei den Stnden keine gengende Untersttzung. Deutschland war uerst arm geworden:
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